“Ein lauer Sommerabend über den Dächern von Paris… Zugegeben, ein kitschigeres Setting für die Geburtsstunde von Raoul hätte man sich kaum ausdenken können. Und doch ist an diesem Abend aus einem vagen Traum etwas Greifbares geworden:
Gé, mein bester Freund aus Grundschulzeiten, tauft das heimlich, still und leise vor sich hinwachsende Naturkosmetikprojekt auf den Namen Raoul.
Tatsächlich liegen Raouls Wurzeln in der Schweiz. Dort bin ich durch Wälder und Bergwiesen gestreift, auf der Suche nach Heilpflanzen, Wildkräutern und duftenden Blüten.
Über die Jahre eignete ich mir ein umfangreiches Pflanzen- und Wirkstoffwissen an. Vom späten Abend bis in die tiefe Nacht hinein las ich von A bis Z alles über Pflaumenkernöl, Phytosterole & Co, was mir zwischen die Finger kam. Tagsüber ging ich einem hochvernünftigen Brotjob nach.
An den Wochenenden verwandelte sich meine Wohnung in einen Experimentierkasten. Ich tüftelte in unzähligen Testreihen an ersten Rezepturen, um eine nach der anderen zu verwerfen. Immer wieder drehte ich an den kleinsten Stellschräubchen bis endlich die perfekte Kompostion stand.
Richtig ernst für Raoul wurde es schließlich in Berlin. Nach einem Jahrzehnt im Ausland bin ich in meine alte Heimat zurückgekehrt – bereit, um etwas Eigenes auf die Beine zu stellen.
Denn nach Jobs in der Kosmetik- und Pharmabranche, einem Ausflug in die Finanzindustrie und Ghostwriting für die Teppichetage eines Handelskonzerns war klar: Nicht mehr nur der Kopf will kreativ sein, auch meine Hände möchten etwas erschaffen.
Kein Zufall, dass Raouls erstes Produkt eine Handcreme für papiertrockene, klimaanlagengestresste Bürohände werden musste. Mein Ziel? Eine bewusst reduzierte Formulierung ohne billige Füllstoffe - mit eleganter Textur und unaufgeregt sanftem Duft. Nicht fettig, nicht klebend, schnell einziehend.
Ausnahmslos pflanzliche Wirkstoffe durften es sein, die auch eine durstige und schnell beleidigte Haut (ich weiß, wovon ich spreche) ohne Murren aufnimmt.
Völlig klar, dass alles in Handarbeit entstehen musste. Ich bin überzeugt, dass sich auf diese Weise eine haptisch besonders angenehme Emulsion herstellen lässt. Eine Emulsion, die zuverlässiger pflegt und anmutiger duftet, als das meiste, was der zwar viel versprechende, aber wenig haltende und recht überparfümierte Markt hergibt.
Zurück nach Paris. Zwischen jenem lauen Sommerabend und heute liegen mehrere Jahre unermüdliche Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Daraus entstanden ist eine auf Herz und Nieren geprüfte Creme für die Hände, die ich selbst anfertige: in kleinsten Chargen und – natürlich – von Hand.”
Eva
Gründerin von Raoul Cosmetics